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Pitch des Monats Februar – JobSwop.io

Die Jobplattform JobSwop.io ist unser aktueller Pitch des Monats. Die Besonderheit der Plattform: sie soll besetzte Stellen von wechselwilligen Arbeitnehmer:innen sichtbar machen. Aber auch Unternehmen können dort einen Suchauftrag veröffentlichen und passende Kandidat:innen angezeigt bekommen. Im Oktober 2020 gründete der Chemnitzer Maschinenbauer Felix Nawroth zusammen mit Frank Burian und Jan Meier das Unternehmen, Mitte 2021 ging die Plattform als App online. Mittlerweile besteht das Team aus den drei Gründern sowie knapp zehn freiberuflichen Mitarbeiter:innen. Die Plattform konnte bereits rund 2000 Nutzer gewinnen, perspektivisch will das Unternehmen über die Grenzen von Sachsen hinausgehen und die Plattform deutschlandweit etablieren.

Die Idee zu seinem Unternehmen kam Felix Nawroth während seiner Zeit als Pendler. Nach seiner „klassischen Chemnitzer Maschinenbau Karriere“ hat er eine Anstellung in der Automobilproduktion gefunden, die jedoch 40 Kilometer von seinem Wohnort entfernt war. Jeden Tag musste er 1,5 Stunden Fahrtweg zu seinem Arbeitsort und zurück bewältigen. Bald stellte er fest, dass ihm „morgens die gleichen Menschen entgegenkommen wie am Abend auch.“ So fragte er sich, ob von diesen Menschen nicht jemand dabei ist, der dasselbe arbeitet wie er. „Wenn wir beide miteinander tauschen könnten, müssten wir nicht mehr im Berufsverkehr stehen und könnten uns das sparen“, erläutert er. Doch wie können solche wechselwilligen Arbeitnehmer:innen voneinander erfahren? Klassische Jobportale zeigen lediglich Stellen, die schon offen sind. Felix Nawroth beschreibt es so: „Die aktuelle Jobsuche funktioniert wie ein Schiebefix-Puzzle: man kann immer nur auf eine freie Stelle weiterrücken.“ Es muss also immer erst eine Person kündigen und ihre Stelle ausgeschrieben werden, worauf sich dann die nächste Person bewirbt, wodurch ihre alte Stelle frei wird und so weiter.

JobSwop.io löste dieses Problem, indem sie „EU-weit die erste und einzige Jobplattform entwickelt haben, auf der man nicht nur offene Stellen findet, sondern auch besetzte Stellen anderer wechselwilliger Arbeitnehmer:innen.“ Diese können dort ihre aktuelle Stelle zum Tausch offenlegen und im besten Fall direkt tauschen. Felix Nawroth suchte sich für die Gründung Unterstützung in Form des IT-Profis Frank Burian sowie des Vertriebsspezialisten Jan Meier. Zusammen gründeten sie im Oktober 2020 das Unternehmen. Aktuell ist ihre Tätigkeit im Start-up noch nebenberuflich, das Team besitzt aber einen Coworking Space in der Nähe des Chemnitzer Stadions mit Platz für die drei Gründer sowie für die freiberuflichen Mitarbeiter:innen. Zu Beginn der Gründung lag der Fokus auf dem Aufbau der Unternehmensstruktur, der Entwicklung der Plattform sowie der Außendarstellung des Unternehmens. Nachdem die Plattform Mitte 2021 als App online ging, konzentriert sich das Start-up nun vor allem auf die Weiterentwicklung und Verbesserung der Plattform durch Einbindung des Kundenfeedbacks sowie auf Marketingmaßnahmen zur Ausweitung des Kundenstamms. Thema für dieses Jahr sei besonders, die Plattform deutschlandweit auszurollen, und wenn sie hier Fuß gefasst haben, sich auch auf dem europäischen Markt auszuweiten. „Wir haben die Vision, dass irgendwann zwischen Stockholm und Wien oder Amsterdam und Berlin die Menschen ihren Job tauschen können“, sagt Felix.

In Bezug auf das Dienstleistungssprektrum seiner Plattform betont Gründer Felix Nawroth: „Wir sind eine Plattform für Arbeitnehmer und Unternehmen.“ Die wechselwilligen Arbeitnehmer:innen können über JobSwop.io ihre Stelle sichtbar machen und sagen damit, nach welcher Stelle sie eigentlich suchen. So können Fachkräfte mit Unternehmen zusammengebracht werden, die genau so eine offene Stelle zu besetzen haben. Als Unternehmen muss man auf JobSwop.io keine Stellenanzeige schalten und hoffen, dass sich jemand passendes bewirbt. Stattdessen können die Unternehmen einen Suchauftrag veröffentlichen und bekommen auf der Plattform direkt alle passenden Kandidat:innen angezeigt. „Im Gegensatz zur klassischen Stellenanzeige, wo Unternehmen hoffen müssen, dass sich (für das viele Geld, was sie bezahlen) jemand bewirbt, entstehen bei uns erst Kosten, wenn auch wirklich jemand da ist“, erläutert der Gründer. „Das unterscheidet uns von allen bisherigen Jobplattformen, die es am Markt gibt.“

Für andere Gründungsinteressierte hat Felix Nawroth einige Tipps parat:

  1. „Rede über deine Idee“: Felix war von seiner eigenen Idee von Anfang an überzeugt, hatte jedoch Angst, dass jemand mit mehr Ressourcen kommt und das Konzept kopiert. Deshalb hatte er zu Beginn oft Bedenken, über seine Idee zu sprechen. Was er jedoch schließlich realisiert hat: „Niemand hat deine Idee so durchdacht und steckt so tief in dem Prozess wie du selbst.“ Deshalb solle man keine Angst davor haben, über seine Idee zu reden.
  2. „Lege einfach los“: Oft werde schon zu Beginn des Gründungsprozesses von den Gründer:innen erwartet, dass sie im Vornherein wissen, dass ihre Idee funktioniert und wie genau sie funktioniert, beispielsweise bei Fördergeldanträgen. Das sei zu Beginn einfach unrealistisch, „weil man viele Informationen am Anfang überhaupt nicht hat. Das ist so ein Glaskugelschauen.“ Wichtig sei, einfach zu starten, auch wenn manche Faktoren noch ungeklärt sind.
  3. „Geduld haben“: Die Gründer von JobSwop.io hatten sich den Gründungsprozess viel schneller vorgestellt, aber „die Gründungs-Mühlen mahlen langsam“. Außerdem werde man zu Beginn häufig von außen mit „einfachen, offensichtlichen Schwachstellen konfrontiert, die aber keine sein müssen.“ Dadurch dürfe man sich nicht abbringen lassen, weiter an seine Idee zu glauben.

Mit dem Gründungsnetzwerk SAXEED hatte Felix als Alumni der TU Chemnitz außerdem eine hilfreiche Anlaufstelle für den Gründungsprozess, wodurch „der Stein des Gründens“ ins Rollen gebracht wurde. Für diejenigen, die zwar eine Idee haben, aber noch mit dem Schritt zur Gründung hadern, hat Felix einen letzten Ratschlag:

„Wenn man soweit ist, dass man nicht mehr schlafen kann, weil einen die Idee nicht loslässt, dann ist das ein Zeichen, dass man wirklich starten sollte.“

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