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Pitch des Monats Februar – JobSwop.io

Die Jobplattform JobSwop.io ist unser aktueller Pitch des Monats. Die Besonderheit der Plattform: sie soll besetzte Stellen von wechselwilligen Arbeitnehmer:innen sichtbar machen. Aber auch Unternehmen können dort einen Suchauftrag veröffentlichen und passende Kandidat:innen angezeigt bekommen. Im Oktober 2020 gründete der Chemnitzer Maschinenbauer Felix Nawroth zusammen mit Frank Burian und Jan Meier das Unternehmen, Mitte 2021 ging die Plattform als App online. Mittlerweile besteht das Team aus den drei Gründern sowie knapp zehn freiberuflichen Mitarbeiter:innen. Die Plattform konnte bereits rund 2000 Nutzer gewinnen, perspektivisch will das Unternehmen über die Grenzen von Sachsen hinausgehen und die Plattform deutschlandweit etablieren.

Die Idee zu seinem Unternehmen kam Felix Nawroth während seiner Zeit als Pendler. Nach seiner „klassischen Chemnitzer Maschinenbau Karriere“ hat er eine Anstellung in der Automobilproduktion gefunden, die jedoch 40 Kilometer von seinem Wohnort entfernt war. Jeden Tag musste er 1,5 Stunden Fahrtweg zu seinem Arbeitsort und zurück bewältigen. Bald stellte er fest, dass ihm „morgens die gleichen Menschen entgegenkommen wie am Abend auch.“ So fragte er sich, ob von diesen Menschen nicht jemand dabei ist, der dasselbe arbeitet wie er. „Wenn wir beide miteinander tauschen könnten, müssten wir nicht mehr im Berufsverkehr stehen und könnten uns das sparen“, erläutert er. Doch wie können solche wechselwilligen Arbeitnehmer:innen voneinander erfahren? Klassische Jobportale zeigen lediglich Stellen, die schon offen sind. Felix Nawroth beschreibt es so: „Die aktuelle Jobsuche funktioniert wie ein Schiebefix-Puzzle: man kann immer nur auf eine freie Stelle weiterrücken.“ Es muss also immer erst eine Person kündigen und ihre Stelle ausgeschrieben werden, worauf sich dann die nächste Person bewirbt, wodurch ihre alte Stelle frei wird und so weiter.

JobSwop.io löste dieses Problem, indem sie „EU-weit die erste und einzige Jobplattform entwickelt haben, auf der man nicht nur offene Stellen findet, sondern auch besetzte Stellen anderer wechselwilliger Arbeitnehmer:innen.“ Diese können dort ihre aktuelle Stelle zum Tausch offenlegen und im besten Fall direkt tauschen. Felix Nawroth suchte sich für die Gründung Unterstützung in Form des IT-Profis Frank Burian sowie des Vertriebsspezialisten Jan Meier. Zusammen gründeten sie im Oktober 2020 das Unternehmen. Aktuell ist ihre Tätigkeit im Start-up noch nebenberuflich, das Team besitzt aber einen Coworking Space in der Nähe des Chemnitzer Stadions mit Platz für die drei Gründer sowie für die freiberuflichen Mitarbeiter:innen. Zu Beginn der Gründung lag der Fokus auf dem Aufbau der Unternehmensstruktur, der Entwicklung der Plattform sowie der Außendarstellung des Unternehmens. Nachdem die Plattform Mitte 2021 als App online ging, konzentriert sich das Start-up nun vor allem auf die Weiterentwicklung und Verbesserung der Plattform durch Einbindung des Kundenfeedbacks sowie auf Marketingmaßnahmen zur Ausweitung des Kundenstamms. Thema für dieses Jahr sei besonders, die Plattform deutschlandweit auszurollen, und wenn sie hier Fuß gefasst haben, sich auch auf dem europäischen Markt auszuweiten. „Wir haben die Vision, dass irgendwann zwischen Stockholm und Wien oder Amsterdam und Berlin die Menschen ihren Job tauschen können“, sagt Felix.

In Bezug auf das Dienstleistungssprektrum seiner Plattform betont Gründer Felix Nawroth: „Wir sind eine Plattform für Arbeitnehmer und Unternehmen.“ Die wechselwilligen Arbeitnehmer:innen können über JobSwop.io ihre Stelle sichtbar machen und sagen damit, nach welcher Stelle sie eigentlich suchen. So können Fachkräfte mit Unternehmen zusammengebracht werden, die genau so eine offene Stelle zu besetzen haben. Als Unternehmen muss man auf JobSwop.io keine Stellenanzeige schalten und hoffen, dass sich jemand passendes bewirbt. Stattdessen können die Unternehmen einen Suchauftrag veröffentlichen und bekommen auf der Plattform direkt alle passenden Kandidat:innen angezeigt. „Im Gegensatz zur klassischen Stellenanzeige, wo Unternehmen hoffen müssen, dass sich (für das viele Geld, was sie bezahlen) jemand bewirbt, entstehen bei uns erst Kosten, wenn auch wirklich jemand da ist“, erläutert der Gründer. „Das unterscheidet uns von allen bisherigen Jobplattformen, die es am Markt gibt.“

Für andere Gründungsinteressierte hat Felix Nawroth einige Tipps parat:

  1. „Rede über deine Idee“: Felix war von seiner eigenen Idee von Anfang an überzeugt, hatte jedoch Angst, dass jemand mit mehr Ressourcen kommt und das Konzept kopiert. Deshalb hatte er zu Beginn oft Bedenken, über seine Idee zu sprechen. Was er jedoch schließlich realisiert hat: „Niemand hat deine Idee so durchdacht und steckt so tief in dem Prozess wie du selbst.“ Deshalb solle man keine Angst davor haben, über seine Idee zu reden.
  2. „Lege einfach los“: Oft werde schon zu Beginn des Gründungsprozesses von den Gründer:innen erwartet, dass sie im Vornherein wissen, dass ihre Idee funktioniert und wie genau sie funktioniert, beispielsweise bei Fördergeldanträgen. Das sei zu Beginn einfach unrealistisch, „weil man viele Informationen am Anfang überhaupt nicht hat. Das ist so ein Glaskugelschauen.“ Wichtig sei, einfach zu starten, auch wenn manche Faktoren noch ungeklärt sind.
  3. „Geduld haben“: Die Gründer von JobSwop.io hatten sich den Gründungsprozess viel schneller vorgestellt, aber „die Gründungs-Mühlen mahlen langsam“. Außerdem werde man zu Beginn häufig von außen mit „einfachen, offensichtlichen Schwachstellen konfrontiert, die aber keine sein müssen.“ Dadurch dürfe man sich nicht abbringen lassen, weiter an seine Idee zu glauben.

Mit dem Gründungsnetzwerk SAXEED hatte Felix als Alumni der TU Chemnitz außerdem eine hilfreiche Anlaufstelle für den Gründungsprozess, wodurch „der Stein des Gründens“ ins Rollen gebracht wurde. Für diejenigen, die zwar eine Idee haben, aber noch mit dem Schritt zur Gründung hadern, hat Felix einen letzten Ratschlag:

„Wenn man soweit ist, dass man nicht mehr schlafen kann, weil einen die Idee nicht loslässt, dann ist das ein Zeichen, dass man wirklich starten sollte.“

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Pitch des Monats Januar – karlskopf

Martin König ist der Gründer des Labels karlskopf. Das Start-up bedruckt T-Shirts und weitere Kleidungsstücke mit Motiven des Kopfes von Karl Marx – früherem Namensgeber und Symbolbild der Stadt Chemnitz. Die Motive sind eigene Kreationen und jedes Produkt wird individuell in Handarbeit bedruckt. Von den ersten selbstbedruckten T-Shirts über einen eigenen Webshop bis hin zur Eröffnung eines Ladens auf dem Brühl in Chemnitz – Martin erzählt uns die spannende Gründungsgeschichte hinter seinem Start-up.

Der gebürtige Chemnitzer war schon immer ein großer T-Shirt Fan, wie er von sich selbst behauptet. Während seines BWL-Studiums in Münster spielte er in einem Fußball Verein und bekam mit, wie zwei Mitspieler eine T-Shirt Marke gründeten. Martin war inspiriert und dachte sich: „Wenn die das können, dann kannst du das auch.“ Das Alleinstellungsmerkmal seines Labels war auch schnell gefunden. Oft wurde Martin in Münster gefragt, woher er komme. Die Stadt Chemnitz sei den meisten zwar vom Hören bekannt, aber neben Dresden und Leipzig doch eher der „Underdog“. Das will Martin mit seinem Start-up ein Stück weit ändern. Als Symbolbild der Stadt kommt ihm sofort Karl Marx in den Kopf. Schließlich stehe in seinem eigenen Ausweis noch „Karl-Marx-Stadt“, und der Nischel (das berühmte Karl-Marx Monument in Chemnitz) sei nun mal „die prägende Figur der Stadt. […] Man kommt ja nicht drum rum: Jeder, der nach Chemnitz kommt, will ihn sehen, und jeder, der in Chemnitz wohnt, kennt ihn. Irgendwie gibt’s immer einen Bezug dazu“, erklärt Martin. Zusammen mit seinem Wohnheimnachbar, einem Künstler, entstanden die ersten Motive. In der Kunstakademie Münster lernte Martin den Siebdruck, baute sich anschließend eigene Rahmen und kaufte eine Siebdruckmaschine. Im Juni 2013 war die Marke karlskopf dann offiziell gegründet.

Zunächst verkaufte Martin nur an Freunde und Bekannte und bastelte an einem Webshop. Ihm war stets wichtig, einen Plan B zu haben, deshalb wollte er erst sein Studium beenden. Der T-Shirt-Druck war daher in den ersten Jahren lediglich ein Hobby neben dem Studium. Nach seinem Bachelor nutzte Martin die gewonnene Zeit und fuhr mit seinen T-Shirts durch ganz Deutschland auf Kreativmärkte. Dort merkt er, dass seine Produkte bei den Kunden gut ankommen. 2017 kam er dann für seinen Master in Kundenmanagement nach Chemnitz zurück. Als er nach Beenden seines Masters einen Vollzeitjob anfing, merkte er schnell, dass sein wachsendes Start-up nicht mit einer 40 Stunden Stelle vereinbar ist.

So traf er die Entscheidung, seinen Job zu kündigen und sich in Vollzeit seinem eigenen Unternehmen zu widmen. Im Mai 2020 folgte dann laut Martin „die eigentliche Gründung mit der Eröffnung des Ladens.“ Auf dem Brühl betreibt er seinen Shop, welcher „Büro, Verkauf und Werkstatt in Einem“ ist. So können die Kunden sehen, dass es sich bei jedem Produkt um ein in Handarbeit gefertigtes Unikat handelt. Seit mittlerweile über einem Jahr beschäftigt Martin nun auch seine erste Mitarbeiterin Marlene, die sich um alles Grafische wie die Motive, Flyer, den Social Media Auftritt und den Onlineshop kümmert. Martin hat so mehr Zeit für den Druck und die Kundenbetreuung.

Neben der bedruckten Kleidung bietet karlskopf zusätzlich anderen Unternehmen die Möglichkeit, ihren eigenen Karlskopf zu kaufen. So haben bereits die Volksbank Chemnitz, die Zeisigwald Kliniken oder Dominos Pizza ihr eigenes karlskopf-Motiv erhalten. Solche Kooperationen möchte Martin in Zukunft weiter ausbauen. Außerdem soll es mehr themenspezifische Motive geben, wie beispielsweise einen Football-Karl zum Superbowl. Ziel sei, dass sich die Kunden mit den Motiven und der Marke identifizieren. „Das ist der Unterschied von karlskopf zu anderen Klamottenmarken: Bei uns geht es um die Motive. Es gibt Leute, die sammeln das wie Ü-Eier“, beschreibt Martin. Für ihn stehen immer die Kunden im Vordergrund und die Kundenbindung sei das Wichtigste, erklärt er. So steht Martin täglich circa zwei bis drei Stunden nur an der Siebdruckmaschine und arbeitet insgesamt neun bis elf Stunden am Tag für sein Unternehmen. Auch für Sonderwünsche seiner Kunden ist Martin immer offen. Ein nein gibt es bei ihm nicht, sagt er. „Das schafft Vertrauen und Bindung, und dann kommen die Kunden immer wieder.“

Auf die Frage nach Ratschlägen für andere Gründungsinteressierte fallen Martin gleich mehrere Punkte ein: Zum einen solle man sich gut überlegen, welche Rechtsform man für sein Unternehmen wählt, weil das Auswirkungen auf viele weitere Aspekte des Gründungsprozesses hat. Der Onlineauftritt des eigenen Start-ups und Dinge wie die Google Optimierung seien ebenfalls sehr wichtig. Dabei warnt Martin jedoch vor Agenturen, die versprechen, dich schnell groß zu machen und deinen Umsatz in kurzer Zeit zu vervielfältigen. Sein Rat: „Bevor du irgendetwas abgibst, mach es erstmal selbst, damit du weißt, wie es funktioniert.“ Sich jedoch Hilfe von professionellen und kostenfreien Institutionen wie dem Gründungsnetzwerk SAXEED zu holen, sei immer eine gute Idee. Martins letzte Empfehlung lautet: „Halte alles schriftlich fest, mache immer einen Vertrag – selbst wenn es die besten Freunde oder alte Bekannte sind. Denn bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf.“ Den Schritt in die Selbstständigkeit bereut Martin trotz einiger Schwierigkeiten nicht. „Jeder denkt sich: man ist selbstständig und hat mehr Freizeit. Das funktioniert so nicht. Aber du bist frei. Du kannst selbst entscheiden, wann du was machst und wie du was machst. Das ist der große Vorteil, der unbezahlbar ist.“

Hier zeigt karlskopf im eigenen Image-Video, wie der Druck abläuft und das Motiv auf das T-Shirt gelangt:

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TUC-Ausgründung Novajet für den Preis „Sachsen gründet – Start-up 2023“ nominiert

Alumni der Professur Produktionssysteme und -prozesse der TU Chemnitz wollen das Publikum im Rahmen der Preisverleihung des Wirtschaftspreises „Sachsens Unternehmer des Jahres“ von ihrem Innovationsgeist überzeugen.

Seit Herbst 2019 stehen die ehemaligen Uni-Mitarbeiter Markus Dittrich und Stefan Seidel mit ihrem Maschinenbau-Unternehmen, der Novajet GmbH, auf eigenen Füßen. Grundlage ihrer Geschäftsidee ist eine eigens entwickelte Präzisions-Wasserstrahlanlage zur Bearbeitung von Hochleistungswerkstoffen, wie technischen Keramiken, Hartmetall oder Faserverbundwerkstoffen. Dabei beschleunigt die Maschine ein Gemisch aus Wasser und Sand in einem präzisen Strahl auf über dreifache Schallgeschwindigkeit, mit dem man schneiden, bohren, gravieren, strukturieren und Schneidkanten präparieren kann. Mit diesem Konzept überzeugten die Forscher bereits beim „TUClab-Wettbewerb 2019“.

An der Technischen Universität Chemnitz wird schon seit mehr als 30 Jahren an der Wasserstrahltechnologie geforscht. Neu ist die Anwendung des Suspensionsstrahl-Verfahrens, das eine wesentlich höhere Präzision und Effizienz im Vergleich zum herkömmlichen Injektorstrahl-Verfahren ermöglicht. Höhere Schneidleistungen bei einem deutlich verringerten Strahldurchmesser sind besonders interessant für Automobilzulieferer, Maschinenbauer oder die Luftfahrtindustrie, die innovative, passgenaue Produkte aus schwer zu bearbeitenden Hochleistungswerkstoffen herstellen.

„Das Team von Novajet hat es geschafft, die bisher schwer händelbare Suspensionsstrahltechnologie für komplexe Bearbeitungsaufgaben durch innovative Anlagentechnik zu erschließen“, sagt Prof. Dr. Martin Dix, Inhaber der Professur Produktionssysteme und -prozesse und Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. „Das Tolle daran ist nicht nur der Sprung in der Schneidleistung, sondern die deutlich verbesserte Effizienz des Verfahrens. So erlauben die geringeren Drücke deutlich geringere Stromverbräuche pro Schnittmeter und vor allem die direkte Wiederverwendung des abrasiven Schneidgutes im Anlagensystem. Der Kreislauf wird so direkt auf der Anlage ermöglicht und die bisher aufwendigen und eingeschränkten Aufbereitungs- und Trocknungsprozesse entfallen – ein entscheidender Punkt hin zur CO2-neutralen Produktion.“

Am 12. Mai 2023 möchte Markus Dittrich, Geschäftsführer der Novajet GmbH, in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden die große Bühne nutzen, um sein im Rahmen eines EXIST-Forschungstransfers aus der TU Chemnitz ausgegründetes Maschinenbauunternehmen zu präsentieren. „Was braucht ein junges Unternehmen außer einer innovativen, tragfähigen Idee und engagierten Mitstreitern? Sichtbarkeit – um neue Kunden zu gewinnen und langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, sagt Markus Dittrich über seine Motivation für die Teilnahme am Gründerwettbewerb. Der Preis „Sachsen gründet – Start-up 2023“ ist mit Medialeistungen für den Print- und Onlinebereich im Wert von 60.000 Euro dotiert.

Durch die Coronapandemie wurde der Start in die Selbständigkeit unerwartet erschwert. Ausgefallene Messen, gestrichene Netzwerkveranstaltungen und fehlende persönliche Kontakte mit potenziellen Kunden erschwerten die so dringend notwendige Sichtbarkeit der Novajet GmbH. Hinzu kam in der Folge aufgrund des Ukrainekriegs und der hohen Inflation eine Investitionszurückhaltung, die dem Gründerteam Kopfzerbrechen bereitete. „Anstelle der ursprünglich im Businessplan angepeilten Maschinenverkäufe haben wir auf die Lage am Markt reagiert und zunächst eher unsere Lohnfertigung ausgebaut“, berichtet Dittrich. „Inzwischen geht es wirtschaftlich bergauf und wir können organisch wachsen.“

Die weiterhin bestehende Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz betrachtet Dittrich als einen Erfolgsfaktor. „Derzeit forsche ich mit den Kollegen der Professur Produktionssysteme und -prozesse an der Überwachung und Regelung des Wasserstrahlschneidprozesses“, führt Dittrich aus und ergänzt: „Wir wollen den Prozess in den technologischen Grenzbereichen mit Hilfe einer plattformunabhängigen, smarten Auswerteelektronik verbessern.“ Das Projekt ist im März 2022 angelaufen und wird bis Mai 2024 im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Hintergrund: Gründerpreis „Sachsen gründet – Start-up 2023“

Der Sonderpreis „Sachsen gründet – Start-up 2023“ wird im Rahmen des Wirtschaftspreises „Sachsens Unternehmer des Jahres“ an die kompetentesten Gründerpersönlichkeiten vergeben, die mit einer innovativen Geschäftsidee und einem überzeugenden Businessplan ihr Wachstumspotenzial darstellen können. Eine Bewerbung ist bis 3. Februar 2023 möglich. Die Finalisten treten mit ihren Pitches im Rahmen der festlichen Preisverleihung am 12. Mai 2023 gegeneinander an. Das Publikum entscheidet, wer die Auszeichnung erhält. Der Wettbewerb ist eine Initiative mitteldeutscher Tageszeitungen, des MDR, der Volkswagen Sachsen GmbH, der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Schneider + Partner, der LBBW und der AOK Plus.

Hintergrund: EXIST-Forschungstransfer

Mit dem Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) werden Gründungsteams an Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Gründungsvorbereitung und Umsetzung technisch besonders risikoreicher und aufwändiger Entwicklungsarbeiten unterstützt. Ziel ist eine wachstumsorientierte Unternehmensgründung. Gefördert werden dabei in Phase I Personalausgaben für vier Teammitglieder, Sachausgaben in Höhe von 250.000 Euro sowie 10.000 Euro Coachingmittel. Der nächste Termin zum Einreichen von Förderanträgen ist der 31. Januar 2023. Interessierte können sich an den SAXEED-Gründerberater Michael Cherkaskyy michael.cherkaskyy@zwt.tu-chemnitz.de wenden.

Autorin & Bild: Katja Klöden

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Erste Indoor-Navigation auf kommerziellem Smartphone

Die Pinpoint GmbH, eine Ausgründung der TU Chemnitz, präsentiert Anfang Januar 2023 präzise Positionsbestimmung innerhalb von Gebäuden mit einem neuen UWB-Funkstandard auf der weltgrößten Messe für Verbraucher-Technologien in Las Vegas. Die TU Chemnitz ist an der Entwicklung beteiligt und der Gründungsprozess des jungen Start-ups wurde vom Gründungsnetzwerk SAXEED begleitet.

Die Technologie zur Navigation außerhalb von Gebäuden ist heute Stand der Technik, jedoch versagt die satellitenbasierte Positionsbestimmung per GPS oder vergleichbarer Systeme unter Überdachungen wegen zu schwacher Signale. „Mit bis zu 30 Meter Abweichungen lassen sich selbst in großen Gebäuden keine brauchbaren Positionen ermitteln und auch per WLAN und Bluetooth sind Verbesserungen der Indoor-Navigation lediglich im Meterbereich möglich“, sagt Dr. Marko Rößler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Schaltkreis- und Systementwurf der Technischen Universität Chemnitz und Geschäftsführer der Pinpoint GmbH. Erst die neueste Nahbereichs-Funktechnologie UWB ermögliche eine zeitliche Auflösung innerhalb weniger Milliardstel Sekunden. Die Abkürzung UWB steht für die Ultra-Wideband-Technologie (dt. Ultrabreitband). Dieser Funkübertragungsstandard dient neben der Datenkommunikation unter anderem auch zur Ortung.

Mit Hilfe dieser hochpräzisen Technologie gelang den Chemnitzer Entwicklern eine auf 30 Zentimeter genaue Positionsbestimmung für UWB-Smartphones. Gemeinsam mit dem UWB-Chip-Hersteller Qorvo Inc. präsentieren sie ihre Lösung vom 5. bis 8. Januar 2023 auf der „Consumer Electronics Show“ (CES), der weltgrößten Messe für Verbraucher-Technologie, in Las Vegas.  Mit dieser Indoor-Navigation für kommerzielle Smartphones können beispielsweise Rettungskräfte schneller und direkt an Einsatzorte gelangen oder Warenlieferungen bis zur Wohnungstür im Gebäude-innern navigiert werden. „Da die UWB-Smartphones ausschließlich Signale unserer Funksensoren empfangen, sind sie abhörsicher. Keine Information verlässt das Gerät, deshalb sind Nutzerinnen und Nutzer extern nicht lokalisierbar“, erläutert Rößler. Die Privatsphäre bleibe so „absolut sicher“. „Von unserer Weltpremiere in Las Vegas erwarten wir neue Partnerschaften zum Start der Serienproduktion und Integration in Smartphones und Smart-Devices“, so Rößler.

Der für die exakte Positionsbestimmung notwendige Synchronisations-Algorithmus wurde von Rößler und seinen Kollegen in einer Arbeitsgruppe an der Professur Schaltkreis- und Systementwurf der TU Chemnitz entwickelt und ist als weltweites Patent angemeldet. Im Rahmen eines Technologietransfers, gefördert durch das EXIST-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums, wurde es in die Pinpoint GmbH übertragen. Unterstützt wurde das Start-up dabei von dem Gründungsnetzwerk SAXEED. Neben der Gründungsberatung waren sie Teilnemer der SAXEED-Masterclass, dem 18-monatigen Frühphaseninkubator für Gründungsprojekte mit EXIST-Förderung, wo sie intensiv betreut wurden und zum Abschluss das Zertifikat „Investment ready“ erhielten – ein wertvolles Signal für zukünftige Investor*innen.

Das Team der Pinpoint GmbH (v.l.): Thomas Graichen, Dr. Marko Rößler, Matthias Faust und Daniel Froß. Archivfoto: Pinpoint GmbH

Autor: Mario Steinebach

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Pitch des Monats Dezember – Daily Five

Das Chemnitzer Instant-Smoothie Start-up Daily Five ist unser Pitch des Monats Dezember. Gestartet ist das Unternehmen in der heimischen Küche der beiden Gründer Lennie Schlund und Christian Lein, welche auf der Suche nach bequemen und dennoch gesunden Alternativen zu herkömmlichen Smoothies aus dem Supermarkt waren. Ihre Idee: Smoothies aus Obst- und Gemüsepulver in kleinen Packungen to go. Noch während der Entwicklung der ersten Smoothies in Pulverform verstärkte Judith Voigt als studierte Lebensmitteltechnologin das Gründungsteam. Vor etwas mehr als einem Jahr ging das Start-up an den Markt und konnte bereits in den ersten Monaten über 10.000 Smoothies verkaufen. Nun arbeitet das Team an einer zweiten Charge.

Die beiden Gründer lernten sich bei ihrem dualen BWL-Studium kennen und waren durch das Problem vereint, dass ihnen die gesunde Ernährung im stressigen Büroalltag schwerfiel. Die herkömmlichen Smoothies aus dem Supermarkt stellten dabei auch keine gute Lösung dar, weil sie zu viel Zucker und meist kaum Vitamine enthalten. Die beiden Studenten dachten sich: „Eigentlich muss es doch für dieses Thema Smoothie eine schnelle Lösung geben, die aber das hält, was man sich von einem Smoothie verspricht“, erklärt Lennie Schlund. So fingen sie an, in ihrer eigenen Küche mit Obst- und Gemüsepulver aus dem Internet zu experimentieren. Löst sich das Pulver gut im Wasser auf oder fängt es an zu klumpen? Bekommt man eine gute zähflüssige Konsistenz hin? Nach Wochen des Herumprobierens war die Idee zur Gründung eines Unternehmens für Smoothies in Pulverform geboren. Im August 2021 erfolgte die Gründung. Die Lebensmitteltechnologin Judith Voigt vervollständigte dann das Team und brachte das nötige Produkt Know-how für den weiteren Weg von Daily Five mit ein.

Der Name des Start-ups leitet sich übrigens von der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ab, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen. Die Instant Smoothies sollen dies unterstützen und die Umsetzung im Alltag erleichtern. Das Pulver für die Instant Smoothies besteht aus schockgefrostetem Obst und Gemüse, welches nur noch mit Wasser oder Milch angerührt werden muss. „Durch die Gefriertrocknung bleibt der Vitamin- und Nährstoffgehalt sehr hoch, weil das Obst und Gemüse direkt nach der Ernte schockgefrostet wird“, erläutert Lennie Schlund. Ein weiteres Ziel des jungen Unternehmens: Der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen. Dafür wollen sie in ihrer kommenden Charge für das Pulver aussortiertes Obst und Gemüse sowie Pflanzenbestandteile, die als Nebenprodukte in der Saftproduktion anfallen, verwenden. Alles natürlich in Bio Qualität. Gründer Lennie Schlund betont: „Das soll nicht das nächste Lifestyle-Konsumgut werden.“ Aktuell arbeitet das Start-up mit einem Produzenten im Bereich Gefriertrocknung aus Hamburg zusammen, welcher das junge Unternehmen auch beim Einkauf unterstützt. „Wir haben ja auch Obst aus Mittelamerika wie Mango, Maracuja oder Banane, und da sind wir auf jeden Fall froh, dass wir uns auf das Know-how von anderen verlassen können beim Einkauf, weil es wirklich schwierig ist, die Produzenten vor Ort ausfindig zu machen“, beschreibt Lennie. Dort wird das Pulver produziert und nach den Rezepturen von Daily Five angerührt. Anschließend wird es von einem weiteren Partner verpackt und gelangt dann zum Start-up. So kann sich das Team auf ihre Kernkompetenzen im Bereich Marketing und Vertrieb fokussieren.

Verkauft werden die Instant Smoothies zurzeit über den eigenen Onlineshop sowie auf anderen online-Marktplätzen, wo drei Geschmackssorten (berry, exotic, greens) und ein Shaker zur Auswahl stehen. Die erste Charge ist bereits komplett ausverkauft, weshalb das Team aktuell auf Hochtouren an der zweiten Charge arbeitet. Diese wird – angepasst an das Kundenfeedback – zusätzlich Pulver in Dosen mit mehreren Portionen enthalten, da die meisten Kunden das Pulver zuhause zubereiten und seltener unterwegs. Das spart Verpackungsmüll und ist auf die Portion gerechnet auch günstiger. Insgesamt sieht das Start-up noch Möglichkeiten zur Ausweitung ihres Produktangebots. „Wir wollen uns nicht auf das Thema Smoothies beschränken, sondern uns auch gerne perspektivisch noch in andere Produktkategorien bewegen. Dabei wollen wir natürlich unsere Expertise im Bereich Pulver-/Trockenprodukte beibehalten“, schildert Lennie Schlund. „Wir haben da auf jeden Fall Ideen von einer Smoothie Bowl über Mahlzeitenersatz bis hin zu Snack-Produkten aus Früchten.“ Im Bereich B2B-Marketing sieht das junge Start-up ebenfalls noch Potenzial. Kooperationen mit Fitnessstudios könnten die Instant Smoothies einer weiteren Zielgruppe bekannt machen, die bereits Erfahrung mit ähnlichen Produkten (Proteinpulver etc.) hat und oft Interesse an gesunder Ernährung zeigt. Die Gastronomie sei ein weiterer möglicher Partner, wo Daily Five beispielsweise kleinen Cafés ermöglichen kann, gesunde Smoothies ohne großen Aufwand bei der Zubereitung anbieten zu können.

Den Gründungsprozess beschreibt Lennie Schlund als eine sehr lehrreiche Zeit. Angehenden Gründer:innen würde er raten, den Gründungsprozess „nicht zu über-analytisch anzugehen“. Vor seinem Markteintritt hätte das junge Start-up noch Nutzertests durchführen können, entschied sich jedoch dazu, das Produkt einfach direkt am Markt zu testen. „Ich glaube der größte Tipp ist, sich einfach mal trauen und es probieren. […] Wir haben gemerkt, je länger wir darüber nachdenken und alle Sachen abwägen, desto mehr kommst du an den Punkt, dass du sagst: Eigentlich brauchst du es nicht machen. Ich glaube, du musst den Schritt einfach gehen und mal ins kalte Wasser springen“. So fasst es Lennie Schlund zusammen. Sich Hilfe und Unterstützung zu holen sowie die Angebote von Institutionen wie dem Gründungsnetzwerk SAXEED in Anspruch zu nehmen, sei ebenfalls ein sinnvoller Schritt.

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Rückblick: Sächsisches Transferforum 2022 in Chemnitz

Unter dem Motto „TransfERleben in Chemnitz“ traf sich am 23. November die Sächsische Forschungs- und Transfer-Community und tauschte sich fach- und regionsübergreifend zu Methoden des Wissens- und Technologietransfers aus. Das zentrale Impulsevent und Austauschformat für die sächsische Transfer-Community bietet für alle Transfergebenden, -mittelnden und -nehmenden spannende Keynotes über Trends im Wissens- und Technologietransfer, eine Plattform zum Austausch über Best-Practice-Beispiele sowie vielfältige Sessions mit Impulsen zur Stärkung der eigenen Innovationskraft. Auch die TU Chemnitz und das Gründungsnetzwerk SAXEED waren bei dieser Veranstaltung durch Prof. Dr. h. c. Uwe Götze (Prorektor für Transfer und Weiterbildung an der TU Chemnitz) und Dr. Susanne Schübel (Projektgeschäftsführerin Gründungsnetzwerk SAXEED) vertreten.

Martin Dulig (Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Sebastian Gemkow (Staatsminister für Wissenschaft), Oberbürgermeister Sven Schulze sowie Marina Heimann (Geschäftsführerin der futureSAX GmbH) begrüßten die rund 130 Teilnehmenden im Chemnitzer Stadion. In verschiedenen Keynotes und Sessions wurden die Facetten des Wissens- und Technologietransfers diskutiert und Best-Practice-Beispiele vorgestellt. In der Paneldiskussion „Harte und weiche Faktoren zur Förderung des Gründergeistes“ tauschten sich Prof. Uwe Götze und Dr. Susanne Schübel mit Christiane Bach-Kaienburg (Geschäftsführerin der TransferAllianz) und Dr.-Ing. Jörg Kaufmann (Geschäftsführer der aus der TU Chemnitz ausgegründeten silbærg GmbH) über Faktoren zur Unterstützung und Förderung des Gründergeistes an Forschungseinrichtungen aus.

Der Ausstellungsbereich des Forums diente als Schaufenster für die vielfältigen Innovationsprojekte aus Chemnitz und ganz Sachsen sowie als Ort zur Vernetzung. Daran beteiligt waren auch mehrere Bereiche der TU Chemnitz, wie beispielsweise das Forschungscluster MERGE, welches das Ergebnis eines ZIM-Kooperationsprojektes mit ihrem Projektpartner ATG Automations-Technik Gröditz GmbH & Co. KG präsentierte: einen skalierten Windkraftflügel mit verschiedener Sensor- und Aktor-Integration.

Zum Abschluss des Abends leitete Marina Heimann den offiziellen Wettbewerbsauftakt für den Sächsischen Transferpreis 2023 ein. Vom 23.11.2022 bis einschließlich 8.3.2023 können sich Wissens- und Technologiegebende mit ihrem erfolgreich abgeschlossenen Transferprojekt bewerben.

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Pitch des Monats November – in.hub GmbH

Diesen Monat stellen wir die in.hub GmbH und ihren Gründer Marco Neubert vor. Das Chemnitzer Start-up bietet produzierenden Unternehmen Lösungen für die Digitalisierung ihrer Produktionsprozesse an. Mittels Plug & Play Produkten kann der Zustand von Maschinen, Anlagen und Prozessen 24/7 abgerufen und konfiguriert werden. Das Ganze soll dabei so intuitiv und einfach sein wie das Bedienen eines Smartphones. Als gelernter Industrieelektroniker und studierter Elektrotechniker hat sich Gründer Marco zum Ziel gesetzt, das mittelständische produzierende Gewerbe Deutschlands bei der digitalen Transformation zu unterstützen.

Bereits während seines Studiums der Elektrotechnik an der TU Chemnitz interessierte sich Marco für die Themen Industrie 4.0 und Digitalisierung und dachte sich „das muss besser gehen, und das will ich gerne als Hauptberuf machen“. Im Jahr 2017 gründete er dann kurzerhand sein erstes Start-up mit dem Themenschwerpunkt Digitalisierung von KMUs – die in.hub GmbH. Viele produzierende Unternehmen haben oft wenige Informationen zu den Prozessabläufen und Zuständen innerhalb der Produktion oder nur unübersichtliche und komplizierte Daten zur Verfügung. Hier setzt Marcos Start-up an: er bietet den Kunden Hardware an, welche mittels Plug & Play Prinzip an die Maschinen angeschlossen werden kann und relevante Daten zum Produktionsprozess sammelt. Zusätzlich entwickelte die in.hub GmbH ein Betriebssystem für ihre Hardware, „da wir gemerkt haben, cool, mit der Hardware kann keiner was anfangen ohne ein Display oder ein Betriebssystem“, erklärt Marco. „[Wir] geben den Unternehmen sozusagen Lösungen an die Hand, wie bei einem Smartphone, wo sie alles selbst bedienen können und sich die Informationen, die sie brauchen, aus der Produktion herausholen können. Diese können sie wieder weitergeben an ihr Planungstool, an Controlling usw. […]. Aber immer unter dieser Prämisse: Das muss so simpel sein wie ein Smartphone.“

In den vergangenen 5 Jahren seit der Gründung ist das Unternehmen deutlich gewachsen. Von einem Ein-Mann-Betrieb zu Beginn über die Einstellung des ersten Softwareentwicklers im Juli 2018 bis hin zu mittlerweile einem Team aus neun Mitarbeitenden. Das Start-up beschäftigt einen bunten Haufen aus Softwareprofis, Hardcore-Elektronikentwicklern, einer Allrounderin für Marketing & Personal sowie den beiden Geschäftsführern Marco Neubert und Christian Groß. Perspektivisch sollen in den nächsten 2 Jahren noch weitere 10 bis 15 Mitarbeitende hinzukommen.

Aktuell baut die in.hub GmbH an einem Appstore, in welchem andere Firmen ihre Dienste anbieten können, ganz analog zum Appstore beim Smartphone. „Die Kunden können das auf unsere Geräte runterladen […] und somit zusätzliche Services nutzen“, beschreibt Marco. „Wir haben sozusagen drei Businesscases: Wir verkaufen die Hardware, wir verkaufen das Betriebssystem […] und wir haben das App-Konzept, worüber Firmen ihre Apps anbieten und wir ein Share davon nehmen können.“ Nun ist noch eine Investorenrunde geplant, um das Business des Appstores voranzutreiben.

Auf die Frage, welche Ratschläge Marco anderen Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben würde, antwortet er: „Das Wichtigste ist, von Anfang an […] zu versuchen, die Liquidität im Blick zu behalten und vor allen Dingen cashflow-orientiert zu arbeiten.“ Am besten solle sich direkt zu Beginn jemand im Unternehmen das Thema Finanzen „auf die Fahnenstange schreiben.“ Oft werde empfohlen, nur Projekte anzunehmen, die zum eigenen Start-up passen. Das sieht Marco anders und rät, alles mitzunehmen was man kann, weil das Geschäftsmodell im Laufe des Gründungsprozesses ohnehin immer wieder angepasst werde. Ein letzter Tipp sei, von Anfang an ein Netzwerk aufzubauen und sich möglichst viel zu präsentieren. Dabei seien die Angebote von Institutionen wie dem Gründungsnetzwerk SAXEED eine große Unterstützung. Marco selbst hat unsere Angebote wie die Stammtische und das Gründerfrühstück nach seiner Gründung zum Netzwerken genutzt und sein Wissen auf unseren Veranstaltungen geteilt.

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SAXEED Veranstaltungen zur Gründungswoche 2022

Die diesjährige Gründungswoche Deutschland findet vom 14. November bis zum 18. November statt. „Gründungen in Deutschland sind wieder im Aufwind. Ideen und Talente sind gefragt, so wie Gründerinnen und Gründer, die eindrucksvoll zeigen, wie sie mit neuen Geschäftsmodellen auf die Herausforderungen unserer Zeit reagieren. Auch in diesem Jahr wollen wir mit der Gründungswoche inspirieren und motivieren. Und wir wollen die Gründungsszene vielfältiger machen! Lassen Sie uns Deutschland gemeinsam zukunftsfähig machen.“ So leitet Michael Kellner, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand, die bevorstehende Gründungswoche ein. Auch das Gründungsnetzwerk SAXEED beteiligt sich an der Förderung des Gründungs-Ökosystems mit zahlreichen Workshops und Events an den vier Standorten Chemnitz, Freiberg, Mittweida und Zwickau. Hier ist eine Übersicht unserer Veranstaltungen:

Chemnitz

Dienstag, 15.11.22: “Ich hab da mal ne Frage” – Bowling-Abend mit TUC-Gründer:innen

Bei der Veranstaltung können Wissenschaftler:innen der TU Chemnitz mit erfolgreichen Gründer:innen ins Gespräch kommen.

18:00 – 22:00 Uhr

Ort: Chemnitz – Bowling Treff

Anmeldung: https://www.saxeed.net/veranstaltungen/ich-hab-da-mal-ne-frage-bowling-abend-mit-tuc-gruenderinnen/

Freiberg

Montag, 14.11.22: „Von der Idee zum Start-up“ (Workshop)
10:00 – 11:30 Uhr

Ort: SAXEED Base, Halsbrücker Starße 34, 09599 Freiberg

Anmeldung: https://www.gruenden-in-mittelsachsen.de/aktuelles/veranstaltungen/workshop-von-der-idee-zum-startup-1

Dienstag, 15.11.22: Startup-Talk – MiVia und die Entwicklung von KI-Systemen
14:00 – 16:00 Uhr

Ort: SAXEED Base, Halsbrücker Starße 34, 09599 Freiberg

Anmeldung: https://www.gruenden-in-mittelsachsen.de/aktuelles/veranstaltungen/start-up-talk-mivia

Donnerstag, 17.11.22: Netzwerkevent “Industrie trifft Start-up”
17:00 – 22:00 Uhr

Ort: Loft des Tivoli Freiberg, Dr.-Külz-Str. 3, 09599 Freiberg

Anmeldung per Mail an freiberg@saxeed.net

Zwickau

Dienstag, 15.11.22: Semesterbegleitende Online-Vorlesungsreihe „Start-Up Basiswissen für die Existenzgründung“

15:20 – 16:50 Uhr

Anmeldung: https://www.saxeed.net/veranstaltungen/start-up-basiswissen-fuer-die-existenzgruendung/

Donnerstag, 17.11.22: Crashkurs Existenzgründung neben dem Studium – Anmeldung, Formalitäten, Finanzierung (Workshop)

13:00 – 16:00 Uhr

Anmeldung: https://www.saxeed.net/veranstaltungen/crashkurs-existenzgruendung-neben-dem-studium-anmeldung-formalitaeten-finanzierung/

Donnerstag, 17.11.22: Netzwerkevent “GRÜNDERZEIT Vibes”

17:00 – 20:00 Uhr

Ort: KulturWeberei Zwickau, Seilerstraße 1, 08056 Zwickau

Anmeldung: https://www.eventbrite.com/e/grunderzeit-vibes-november-2022-tickets-419455862777

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Pitch des Monats Oktober – MAF Materialanalytik Freiberg KG

Das Freiberger Werkstoffprüflabor von Daniela Gehrisch ist unser Pitch des Monats Oktober. Die Gründerin studierte Werkstoffwissenschaft mit Spezialisierung auf Werkstofftechnik an der TU Bergakademie Freiberg. Nach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit in der Industrie entschied sie sich dafür, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Die Leistungen ihres Labors sind dabei sehr vielfältig und reichen von Materialanalysen über Prozessoptimierung und Qualitätssicherung bis hin zur Schadensanalytik und gutachterlichen Tätigkeiten.

Die analytische Seite der Werkstoffwissenschaft habe Daniela von Anfang an begeistert, „gerade die praktischen Dinge die im Studium so anstehen, beispielsweise das Praxissemester und die Diplomarbeit. Das hat mir meinen Weg gezeigt und eröffnet, dass mir genau die Richtung Analyse viel Spaß macht. An dem Material herauszufinden, wie man das optimieren kann und wie sich verschiedene Parameter auswirken, das fand ich total interessant und das war mir in meiner Berufslaufbahn aber verloren gegangen. Das fand ich sehr schade.“ Nach ihrem Studium konnte Daniela zunächst Berufserfahrung in der Industrie als Anwendungstechnikerin und im Projektmanagement in der Beschichtungsbranche sammeln. Zum Ende ihrer zweiten befristeten Tätigkeit stand sie dann vor der Frage, ob sie erneut eine Anstellung eingeht oder ihr eigenes Labor gründet. Schließlich hätten die Gegebenheiten und die Leute, die sie umgeben haben, dazu geführt, dass Daniela den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat.

Über die Arbeitsagentur ist Daniela zu einem Gründungsberater gekommen, der sie bei der Erstellung des Businessplans unterstützt hat. Nach einiger Zeit stellte sich jedoch heraus, dass Daniela über zu wenig Eigenkapital verfügte, um ihr Gründungsvorhaben umzusetzen. „Aber da sind eben auch wieder Leute dazugekommen, die gern unterstützen wollten“ – so entstand die MAF Materialanalytik Freiberg KG (Kommanditgesellschaft). Das bedeutet, dass Daniela der Komplementär ist und die geschäftlichen Tätigkeiten ausführt, während die Kommanditisten sie mit finanziellen Mitteln unterstützen. Nun stand Daniela jedoch vor einer neuen Herausforderung: dem Aufbau und Ausbau ihres Labors. Die Räumlichkeiten, die Daniela für ihr Labor nutzen wollte, gehörten zu einer seit 30 Jahren leerstehenden Bäckerei. Dementsprechend war die Gründerin das erste halbe Jahr damit beschäftigt, die Räume zu renovieren. „Eine Bruchbude in ein Labor umzubauen, das war schon eine Herausforderung.“ Umsätze konnte sie in diesem ersten halben Jahr folglich auch keine machen. Das sei eine Lektion, die sie in ihrem Gründungsprozess gelernt habe: Man müsse sich frühzeitig um die finanzielle Absicherung des eigenen Unterhalts kümmern. Das hatte Daniela zu Beginn zu wenig berücksichtigt. „Zum Beispiel dieses Gründungsstipendium von der SAB, das hätte mir sehr weitergeholfen, wenn ich gewusst hätte, dass es das gibt.“

In den letzten Monaten konnte Daniela nun erste Gewinne einfahren. Die ersten Aufträge seien abgewickelt mit zufriedenen Kunden und Folgeaufträgen. Aktuell liege ihr Fokus darauf, weiter neue Kunden zu gewinnen. Für die kommenden Monate plant die Gründerin außerdem, ein Qualitätsmanagementsystem in ihrem Labor umzusetzen. Mittels einer offiziellen Akkreditierung ihres Labors kann Daniela ihren Kunden Leistungen nach objektiv geprüften Qualitätsstandards bieten. „Wenn man sein Unternehmen von Anfang an so führt, wie es laut Norm sein soll, dann hat man hinterher nicht diesen ganzen Aufwand alles neu zu strukturieren.“

Was die junge Gründerin anderen Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben würde? Grundsätzlich genug Zeit für den Aufbau des Unternehmens einzuplanen und sich frühzeitig über Möglichkeiten zur eigenen sozialen und finanziellen Absicherung zu informieren, führt Daniela auf. „Und auf jeden Fall von großer Bedeutung ist das eigene Netzwerk. Das sind Leute, die hinter der Idee stehen und die dich unterstützen, egal ob mental oder mit Tatkraft.“ Hier sei das Angebot von SAXEED eine Stütze für Daniela gewesen, besonders „mit den Veranstaltungen, wo man sich vernetzen kann und andere Gründer kennenlernt. Das fand ich sehr hilfreich, und es hat mich auch mental unterstützt.“

Das von Daniela erwähnte Stipendium der SAB – das Technologiegründungsstipendium – bietet Gründerinnen und Gründern Unterstützung bei der Gründung eines jungen innovativen Unternehmens aus der Wissenschaft. Weitere Informationen zu den Konditionen und der Antragsstellung finden sich hier.

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Chemnitzer SAXEED-Team sucht tatkräftige Unterstützung!

Ab sofort sucht das Team von SAXEED am Standort Chemnitz Unterstützung in Form von wissenschaftlichen Mitarbeitenden in Bereichen wie beispielsweise Gründungsberatung oder Lehre. Wir bieten Zusammenarbeit in einem interdisziplinären, hoch motivierten Team mit abwechslungsreichen Aufgaben und aktiver Mitwirkung im Gründungs-Ökosystem. Folgende Stellen sind ab sofort zu besetzen:

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (m/w/d), 87,5 % (35 h/Woche), Entgeltgruppe 13 TV-L (Fokus Transfer)

Arbeitsaufgaben:

  • Scouting von gründungs- und transferaffinen Personen und innovativen Projekten mit Ausgründungspotential innerhalb der TU Chemnitz
  • Konzeption und Durchführung von eigenen Workshops und alternativen Formaten zur Sensibilisierung und Motivation von Wissenschaftler:innen für das wirtschaftliche Verwertungspotential der eigenen Forschungsthemen unter Einbezug regionaler Partner
  • Initiierung von Gründungsprojekten (Fokus Wissenschaftler:innen und Alumni) mittels geeigneter Formate, Methodiken und Tools
  • Coaching und aktive Begleitung von innovativen Gründungsvorhaben
  • Aktive Teilnahme an Veranstaltungen im Gründungsökosystem

Voraussetzungen:

  • abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium im Bereich Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen, Innovationsmanagement, Wirtschaftsinformatik oder vergleichbarer Disziplinen
  • Erfahrungen in Scouting- und Beratungsaktivitäten in Startup-Ökosystemen bzw. ggf. Praxiserfahrungen aus Gründungs- oder Innovationsprojekten von Vorteil
  • hohe Affinität zu technischen/naturwissenschaftlichen Themen
  • vorhandenes Netzwerk zur Erweiterung unseres Partnernetzwerks
  • Leidenschaft für unternehmerische Initiative und Kreativität
  • Offenheit, Kommunikationsstärke sowie analytisches Denkvermögen
  • hohes Engagement sowie eine selbstständige, lösungsorientierte und strukturierte Arbeitsweise
  • sicherer Umgang mit der deutschen und englischen Sprache in Wort und Schrift

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (m/w/d), 100 % bzw. 75%, Entgeltgruppe 13 TV-L (Fokus Gründungsberatung und -finanzierung)

Arbeitsaufgaben:

  • eigenständige Ausgestaltung und Umsetzung der Lehre (3 LVS/Semester) in deutscher Sprache, insbesondere der Veranstaltungen „Gründungsfinanzierung“ (im Wintersemester) und „Businessplanung und Management von Gründungen“ (im Sommersemester)
  • Sensibilisierung und Motivierung von Studierenden, Absolvent:innen, Wissenschaftler:innen und Alumni der TU Chemnitz für unternehmerische Selbstständigkeit und Initiierung von Gründungsprojekten durch Scouting, Workshops etc.
  • Coaching, Beratung und aktive Begleitung von (potentiellen) Gründungsteams
  • Unterstützung bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der Gründungsberatung
  • Pflege und Erweiterung des SAXEED-Partner:innen-Netzwerks
  • aktive Teilnahme an Veranstaltungen im Gründungsökosystem

Voraussetzungen:

  • abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium im Bereich Wirtschaftswissenschaften oder vergleichbarer Disziplinen
  • Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich (Hochschul-)Didaktik
  • betriebswirtschaftliche Kenntnisse, insbesondere fundiertes Wissen im Bereich Finanzierung
  • Kenntnisse und/oder praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der Existenzgründung bzw. Unternehmensberatung sind von Vorteil. Idealerweise haben Sie Erfahrungen im Erstellen und Analysieren von Geschäftskonzepten und Finanzplanungen sowie Interesse am Bereich Venture Capital.
  • Erfahrungen in der Organisation von Veranstaltungen und in der Netzwerkarbeit
  • hohe Affinität zu technischen/naturwissenschaftlichen Themen
  • offene und kommunikative Persönlichkeit
  • hohes Engagement sowie eine selbstständige, sorgfältige und strukturierte Arbeitsweise
  • sicherer Umgang mit der deutschen und englischen Sprache in Wort und Schrift

Die vollständigen Stellenausschreibungen mit Informationen zur Bewerbung sind unter den jeweiligen Verlinkungen zu finden. Bei weiteren Fragen ist Frau Dr. Susanne Schübel (Tel: 0371/531-37689; E-Mail: susanne.schuebel@saxeed.net) Ihre Ansprechpartnerin. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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