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Start-up ReViSalt entwickelt ökologische Salzbadregeneration zur Herstellung schnell verfestigter Gläser

Glastechnologen der TU Bergakademie Freiberg entwickeln ein neuartiges Revitalisierungsmaterial für Salzschmelzen, das eine gleichbleibend hohe Qualität von verfestigtem Glas ermöglichen soll. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden über das Ausgründungsprojekt „ReViSalt“ industrialisiert.

Das Gründerteam erhält Unterstützung vom Institut für Glas und Glastechnologie der Universität sowie vom Bund über ein einjähriges EXIST Gründerstipendium.

Chemisch verfestigte Gläser finden beispielsweise Anwendung bei der Verglasung von Fahrzeugen und Displays sowie bei Flaschen und Gläsern im Bereich der Pharma- und Lebensmittelindustrie. Es sind hochfeste Glasprodukte, die hohe Standards in Bezug auf Bruchsicherheit und Hygiene erfüllen müssen.

Um Glas chemisch zu verfestigen, wird es in eine Nitratsalzschmelze getaucht, wird besprüht oder berieselt. Daraufhin erfolgt ein Ionenaustausch, der zu einer Erhöhung der Glasfestigkeit führt. „Die zum Härten verwendete Salzschmelze verliert allerdings mit steigender Nutzung diese Fähigkeit und wird durch den Verfestigungsprozess verunreinigt“, erklärt Dr. Martin Groß, promovierter Glastechnologe und Gründer der ReViSalt GbR. Gemeinsam mit seinen Mitgründern Dr. Thomas Voland, Michael Heidan und Robert Wohlfarth sowie Partnern aus der Glasindustrie, entwickelt er Regenerations- und Reinigungsmaterialien, mit dem Ziel der nachhaltigen Prozessoptimierung bei der Herstellung schnell verfestigter Gläser.

„Durch den Austrag von Fremdionen ist es uns gelungen, die Salzschmelzen zu revitalisieren und ihre Nutzungsdauer mindestens zu verdoppeln“, erklärt Dr. Thomas Voland. Die Folge: „Weniger Salzbadwechsel und damit sinkende Kosten, insbesondere für die aufwendige Entsorgung der Salzschmelzen. Zudem sind die neu entwickelten Revitalisierungsmaterialien, im Gegensatz zu bisher verfügbaren, zu 100% recycelbar und völlig ungiftig“, beschreibt Robert Wohlfarth die Vorteile weiter. „In Verbindung mit einem neuartigen Verfahren zum schnellen Verfestigen von Glas, das ebenfalls von meinen Kollegen an der TU Freiberg entwickelt wurde und über unseren Partner industrialisiert wird, haben diese Vorteile noch ein wesentlich höheres Potential und können einen neuen Standard in der Glasindustrie etablieren“, erklärt Michael Heidan.

Mit dem Start des EXIST-Gründerstipendiums ist das Ausgründungsprojekt „ReViSalt“ Teil der Master class des Gründernetzwerkes SAXEED an der TU Bergakademie Freiberg und profitiert seitdem von der Kombination aus Coachingprogramm und regelmäßigen Vorträgen vor einer Expertenjury.

Hintergrund: Förderprogramm EXIST für Ausgründungen

SAXEED unterstützt Gründerinnen und Gründer mit EXIST-Förderung an der TU Bergakademie Freiberg mit der Aufnahme in die Master class. Das 18-monatige Programm kombiniert einen strukturierten Coaching-Fahrplan, intensive Beratung und Wissensvermittlung mit gemeinsamen Büroarbeitsplätzen. Ziel ist es, die Qualität der Gründungen zu steigern. Dazu werden neben den SAXEED-Gründerberatern auch regionale Partner – vor allem Kapitalgeber, Verbände und strategische Partner beziehungsweise Pilotkunden aus der Region – frühzeitig als Teil einer Expertenjury in den Entwicklungsprozess der Start-ups einbezogen. Der Fokus der SAXEED-Master class liegt auf der Validierung des Geschäftsmodells, der Produkt- und Teamentwicklung, der Akquise einer Folgefinanzierung sowie der Etablierung langfristiger Partnerschaften innerhalb der Region.

Mit dem EXIST-Gründerstipendium unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) „eine geplante Geschäftsidee, bei der es sich um ein innovatives technologieorientiertes oder wissensbasiertes Produkt mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handelt.“ Finanziert werden Personalausgaben, Sachausgaben bis 30.000 € und Coachings bis 5.000 € über einen Zeitraum von 12 Monaten.

Foto: TU Bergakademie Freiberg, zu sehen sind v.l.n.r: Dr. Thomas Voland, Robert Wohlfarth, Dr. Martin Groß und Michael Heidan

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